Blau - der Horizont

„Bleu est la couleur de mes rêves“

(„Blau ist die Farbe meiner Träume“)

 

Joan Miro

 

Meine Haltung

Es sind vor allem Neugier und Interesse, die förderlich sind für die Kultivierung von Achtsamkeit, weil sie eine gewisse Offenheit mit sich bringen und eine Grundhaltung des (noch) nicht Wissens. Wenn ich es zumindest für möglich halte, dass mein Erleben, meine Sicht der Dinge notwendigerweise beschränkt sind und nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit wiedergeben, dann wächst meine Bereitschaft, meinen Blick zu öffnen.

 

Und in diesem Sinne ist Achtsamkeit zweifellos ein Mittel zur Persönlichkeitsentwicklung: sie beschert die Erkenntnis, dass es auch andere Blickwinkel, Erfahrungen und Wahrnehmungen gibt, ein anderes Erleben, das mich unter Umständen bereichern könnte.

Selbsterkenntnis

Häufig wird die Beschäftigung mit Achtsamkeit angepriesen als Mittel gegen Stress, gegen Erschöpfung und Burnout. Das ist nicht falsch – und doch viel zu kurz gegriffen.

                                                                  

Achtsamkeit zielt darauf ab, den eigenen Horizont und Handlungsspielraum zu erweitern, immer wieder neu, in jeder Situation.

Auch da, wo sie nicht versteht, hält sie es für wert, achtsam hinzuschauen, sich zu öffnen für unbekannte Antworten, für ein Verstehen, das sich erst entfalten will.

 

Und das macht die Beschäftigung mit Achtsamkeit – so einfach sie methodisch gesehen ist – fortwährend interessant. 

 

Wenn jemand davon spricht, sich mit Achtsamkeit zu beschäftigen, dabei aber keine neuen Erfahrungen macht, sondern in seiner Weltsicht immer wieder bestätigt wird, dann kann etwas nicht stimmen.

Achtsamkeit macht den Blick frisch und öffnet die Sinne. Und deshalb ist es so wichtig, Anzeichen von Langeweile in der eigenen Praxis wahr- und ernst zu nehmen. Wenn die Frische welk wird und sich Routine einschleicht, dann ist die Achtsamkeit mechanisch geworden.

Mir die Achtsamkeit zu eigen machen

Wenn Achtsamkeit ihr Potential entfalten soll, dann muss ich sie lebendig halten, sie gestalten und sie mir und meiner Lebenssituation anpassen.

Die Beschäftigung mit Achtsamkeit ist wie eine Beziehung: sie verändert und entwickelt sich, und um in Kontakt zu bleiben, muss ich mich immer wieder neu positionieren. Wenn ich mich diesem Prozess öffne, erweitert er mein Leben. 

Der Horizont öffnet sich

Normalerweise sind wir so tief in unserer individuellen Wahrheit und Weltwahrnehmung verwurzelt, dass uns diese Tatsache gar nicht bewusst ist.

Das theoretische Wissen darüber ist eine Sache – die Erfahrung, einen Blick darauf zu erhaschen, wie meine Wahrnehmung und mein Denken vonstattengehen, eine andere. Und bereits dieser Hauch der Erkenntnis, dass die Welt nicht da endet, wo es mein Blickfeld tut, kann Türen öffnen.

 

Blau steht für die Weite des Horizonts, der sich dem öffnet, der tief eintaucht

Farben der Achtsamkeit

Die unterschiedlichen Farben und deren Bedeutung.

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© Christel Klinger und Prof. Dr. Johannes Wiedemann
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